Die Chancen und Risiken der Kunst-Tokenisierung
Dank der Blockchain-Technologie erfährt dem Kunsthandel eine völlig neue Blütezeit. Künstler auf aller Welt verbinden grosse Hoffnungen mit der Digitalisierung ihrer Arbeiten. Denn sie eröffnet völlig neue Wege der Monetarisierung der künstlerischen Werke und gleichzeitig wird die Kunst zugänglicher für die Öffentlichkeit. Doch immer dort, wo etwas Neues entsteht, gibt es auch Kritik daran. Darum wollen wir heute die Chancen und Risiken der Kunst-Tokenisierung näher unter die Lupe nehmen.
Was ist die Kunst-Tokenisierung?
Beginnen möchten wir mit der Definition: Ein Token ist eine Art Datei, die in der Blockchain abgespeichert ist. Aufgrund des extrem sicheren Aufbaus der Blockchain gilt ein Token als nahezu fälschungssicher und unveränderlich.
In solch einem Token werden nun alle Informationen des Kunstwerks erfasst. Dazu zählt die Eigentümerhistorie, der aktuelle Eigentümer, der Erschaffer, die Gutachten, der Aufenthaltsort, ein Foto des Kunstwerks und viele weitere wichtige Informationen über das Kunstwerk.
Das Token wiederum wird handelbar gemacht und kann dann beispielsweise in einem Fond mit anderen Token zusammengefasst werden. Gleichzeitig ist es möglich, dass mehrere Personen Anteile an einem einzigen Token halten. Somit besteht die Möglichkeit, sich mit kleinen Beträgen an der Wertsteigerung eines bestimmten Bildes von van Gogh zu beteiligen.
Die Chancen der Kunst-Tokenisierung
Die Chancen sind offensichtlich und sie werden auch schon genutzt. Der Handel wird erheblich vereinfacht. Sobald ein Token für ein Kunstwerk erstellt wurde, benötigt es keinerlei Gutachter, Galeristen oder andere Zwischenhändler mehr. Die Kunst kann direkt zwischen den möglichen Interessenten gehandelt werden. Das ist schneller, einfacher und günstiger.
Aufstrebenden und bislang unbekannten Künstlern eröffnet es die Option, ihre Werke einfacher zu vermarkten. Das kann über Plattformen im Internet geschehen, auf denen Anleger direkt mit den Künstlern interagieren. Der gesamte Kunstmarkt wird dadurch erheblich transparenter gemacht und eröffnet auch unerfahrenen Anlegern die Chance, ihr Geld in Kunst zu investieren. Dadurch fliesst viel mehr Geld in die Kunst als jemals zuvor. Die meisten Künstler begrüssen das.
Die Risiken der Kunst-Tokenisierung
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Im Falle der Kunst-Tokenisierung hat es bereits eine ganze Reihe aberwitziger Auktionen gegeben, auf denen nichtssagende digitale Kunst von unbekannten Künstlern für enorme Preise gehandelt wurde. Millionenbeträge für Pixel-Kunst.
Vielen etablierten Kennern der Kunstszene ist das nicht ganz geheuer und entsprechend warnen sie davor, auf solche Trends und Blasen aufzuspringen, da man auch viel Geld verlieren kann.
So investieren Sie richtig in digitale Kunst
Unsere Empfehlung lautet daher immer, sich genauer mit dem jeweiligen Künstler auseinanderzusetzen. Der Erwerb eines Tokens oder eines Teils davon ist mit dem Kauf einer Aktie zu vergleichen. Hier sollte man sich ebenfalls mit dem jeweiligen Unternehmen, dessen Aktie man erwerben will, näher befassen, und nicht nur mit gehypten Meldungen.
Wer die bisherigen Erfolge des Künstlers und die Preisentwicklung seiner Arbeiten betrachtet, kann zu einer gesunden Entscheidung kommen. Aufgrund der anhaltenden Inflation gehen die meisten Experten davon aus, dass man die Kunst als einen sicheren Hafen betrachten kann. Die Kunst-Tokenisierung macht es der breiten Bevölkerung möglich, ihr Erspartes vor dem Wertverfall abzusichern.